Die Stiftungsfamilie
Wer einmal ins Förderprogramm der Helmar Broich Stiftung aufgenommen wurde, wird mit der Stiftung ein Leben lang verbunden bleiben. Denn wer mit Hilfe eines Stipendiums der Helmar Broich Stiftung zu beruflichem Erfolg geführt wurde, soll im besten Fall selber die nächsten Stipendiaten als Mentor auf ihrem Weg begleiten. Wir achten bei der Auswahl von Stipendiaten darauf, dass sie bereit sind, dieser Philosophie zu folgen und sich in die bestehende Stiftungsfamilie zu integrieren.
Die derzeit betreuten Stipendiaten zeigen, aus welchem Holz die Stiftungsfamilie der Helmar Broich Stiftung geschnitzt ist. Sie alle eint der Wille, etwas aus ihrem Leben zu machen. Sie alle haben bewiesen, dass sie auch ohne Hilfe Hürden überwinden können. Und sie alle erreichen mit der Unterstützung ihrer Mentoren jetzt Ziele, die sie sich vor einigen Monaten noch nicht zu stellen trauten.
Einige unserer Stipendiaten

„Dank der Stiftung blicke ich mit Zuversicht in die Zukunft.“
Sie wurde von ihrer Sozialwissenschaftslehrerin für das Stipendium empfohlen.
Besonderheiten: Sie musste schon früh sehr selbstständig sein.
Wobei wir sie begleiten: Auf dem Weg zur Psychotherapeutin.
Mein bisheriger Weg
Nach meinem Realschulabschluss als Jahrgangsbeste an der Städtischen Realschule Linnich wechselte ich in die Oberstufe des Gymnasiums in Hückelhoven und bestand das Abitur mit der Note 1,2. Während meiner Schulzeit wurde ich vom Talentscouting unterstützt. Neben der Schule arbeitete ich als Aushilfe, gab Nachhilfe und übernahm diverse kleinere Jobs zur Sicherung meines Lebensunterhalts, den ich seit dem Auszug bei meiner Tante selbstständig bewältigen musste. Aktuell studiere ich Psychologie an der Bergischen Universität, arbeite dort als Tutorin und bin zusätzlich als Kassenaushilfe bei ModePark Röther tätig.
Der erste Kontakt…
… kam noch während meines Abiturs durch meine damalige Sozialwissenschaftslehrerin zustande. Sie sah, wie schwer meine Umstände waren und reichte bei der Helmar Broich Stiftung den Förderantrag für ein Stipendium ein.
Das erste Treffen…
… fand dann schon sehr bald danach statt. Frau Broich und Herr Dr. Hof gingen mit mir, coronabedingt, in meiner Heimatstadt spazieren. Sie erzählten mir von der Neugründung der Helmar Broich Stiftung, die Kindern und Jugendlichen mit wenig familiärer Unterstützung ermöglichen soll, trotz erschwerter Bedingungen, ihr Bildungsziele zu erreichen. Ich erzählte ihnen meine Geschichte, meine Zukunftsziele und Träume und wie ich mit Minijobs über die Runden komme. Schnell war klar, dass unsere Wege sich in Zukunft vereinen werden.
Was die Helmar Broich Stiftung mir bedeutet und wie sie mich unterstützt
Die Helmar Broich Stiftung begleitete mich nicht nur durch mein Abitur, sondern steht mir auch während meines Psychologiestudiums an der Bergischen Universität zur Seite. Der Anfang dieses neuen Kapitels war besonders herausfordernd, da ich anfangs nicht voll und ganz auf meine Fähigkeiten vertraute. Doch dank der anhaltenden Unterstützung des Mentorenprogramms der Stiftung und meiner engsten Freunde fand ich meinen Platz im Universitätsleben. Ich begann, mich in der Fachschaft zu engagieren, um nun selbst Erstsemestern beim Einstieg ins Universitätsleben zu helfen. Zudem absolvierte ich die Ausbildung zur Talentpatin und die Kurse zum Studi-Guide. Dem Talentscouting, das mich während meiner Schulzeit in allen Fragen rund ums Studium unterstützte, wollte ich etwas zurückgeben. Daher berate und unterstütze ich nun selbst Schülerinnen und Schüler beim Übergang von der Schule ins Studium und ermögliche ihnen, einen Einblick in das Universitätsleben zu gewinnen. Heute befinde ich mich bereits im sechsten Semester und habe sogar eine Stelle als Tutorin an der Universität gefunden.
Meine Ziele
Dank der Helmar Broich Stiftung blicke ich mit Zuversicht in die Zukunft. Ihre fortwährende Unterstützung mit aufmunternden Worten sowie ihre Zusicherung, mich bei meinen Zielen zu unterstützen – sei es der Besuch eines Sprachkurses im Ausland oder die Suche nach einem potenziellen Masterplatz -, geben mir Stärke und Hoffnung. Neben meinem Streben nach einem abgeschlossenen Masterstudium und möglicherweise einer Promotion, um als Psychotherapeutin zu arbeiten, hege ich auch den Wunsch, etwas Bleibendes zu schaffen. Deshalb strebe ich eine schriftstellerische Karriere an, um anderen meine Geschichte zu erzählen und sie dabei zu unterstützen, ihre eigene Stimme zu finden, um die ihre zu erzählen. Ursprünglich plante ich, mich auf die Arbeit als Kinder- und Jugendpsychotherapeutin zu konzentrieren. Doch während meines Praktikums in der allgemeinpsychiatrischen Tagesklinik in Erkelenz entdeckte ich die faszinierende Welt der Gerontopsychologie. Anfangs war ich skeptisch, doch ich wurde rasch beeindruckt vom Lebenswillen der Senioren und ihrem Streben, ihre Ressourcen zu stärken. Die Psychologen dort halfen ihnen dabei, trotz vermeintlich aussichtsloser Situationen, einen Teil ihrer Selbstständigkeit zu bewahren. Angesichts dieser Erfahrungen möchte ich erst nach einem weiteren Praktikum meine berufliche Richtung endgültig festlegen.

„Die Stiftung hilft mir nicht nur finanziell, sondern auch mental.“
Sie wurde von ihrer Sek II Tutorin für das Stipendium empfohlen.
Besonderheiten: Großes Interesse an Südkorea und Zielstrebigkeit.
Wobei wir sie begleiten: Auf dem Weg in den diplomatischen Dienst.
Meine Schullaufbahn…
… verlief nicht immer prächtig. Bis zur achten Klasse war ich nicht die beste Schülerin und war aufgrund mangelnder Noten sogar gefährdet, sitzen zu bleiben. Die Wende kam durch mein großes Interesse an Südkorea und dessen Kultur. Dieses Interesse half mir, mich schulisch so zu verbessern, dass ich nicht nur meinen Realschulabschluss mit 1,2 bestand, sondern im weiteren Verlauf mein Abitur als Jahrgangsbeste mit 1,3. Meine Begeisterung für Südkorea hielt weiterhin so stark an, dass ich mich für ein Studium mit Spezialisierung auf Ostasien entschied. In Vorbereitung darauf nahm ich im letzten Abiturjahr zusätzlich Koreanisch Unterricht und im kommenden Semester werde ich mich innerhalb meines Studiengangs auf die Region Ostasien mit den Sprachen Koreanisch und Japanisch spezialisieren.
Der erste Kontakt…
… entstand 2021. Meine damalige Sek II Tutorin bewarb mich, ohne mein Wissen, für ein Stipendium bei der Helmar Broich Stiftung. Ich kam in die engere Auswahl und wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Obwohl ich sehr überrascht war, freute ich mich riesig über diese Chance.
Das erste Treffen…
… war beim Vorstellungsgespräch in Mönchengladbach/Wickrath. Dort lernte ich die Vorständin Fatima Broich, den Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Hof und die Assistentin des Vorstandes Sandra Boll kennen. Nach einer kurzen Vorstellung sprachen wir über mein bisheriges Leben und dabei stellten Frau Broich und ich fest, dass wir viele ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Meine anfängliche Nervosität legte sich schnell und ich konnte frei über meine Träume und Ziele erzählen. Schon am Ende des Vorstellungsgesprächs wurde mir versichert, dass die Helmar Broich Stiftung mir bei der Verwirklichung helfen wird.
Mein Traum…
… ist es, im Ausland zu arbeiten. Entweder innerhalb einer international tätigen Firma oder als Diplomatin im Auswärtigen Amt. Ich habe ein großes Interesse daran, was in der Welt passiert und finde, dass unsere Generation Menschen braucht, die interkulturelle Fähigkeiten besitzen. Die in der Lage sind, in einer immer größer vernetzten Welt, zwischen verschiedenen Nationen zu vermitteln. Dieser Traum wurde nicht immer unterstützt und mir wurde schon oft, aufgrund meiner sozialen Herkunft, abgeraten, diesen weiter zu verfolgen.
Die Helmar Broich Stiftung unterstützt, …
… bestärkt und motiviert mich kontinuierlich meinen Traum zu verfolgen und mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die Stiftung hilft mir nicht nur finanziell, durch die Übernahme der Studiengebühren oder der Kosten für den Koreanisch-Unterricht, sondern auch mental. Insbesondere Frau Broich versteht Probleme, wie z. B. beim Alltagsrassismus, und gibt mir Tipps, wie ich damit besser umgehen kann. Herr Dr. Hof unterstützte mich besonders beim Finden eines geeigneten Studiengangs, um das Ziel internationaler Arbeit zu erreichen. Aktuell beteiligt sich die Stiftung aktiv bei den Vorbereitungen für meinen Austausch an die Hanyang Universität in Südkorea und unterstützt mich dabei in vielerlei Hinsicht. Ich bin mehr als dankbar, meinen Traum dank der Hilfe der Helmar Broich Stiftung immer näher zu kommen.

„Mein Mentor gibt wertvolle Tipps und hat immer ein offenes Ohr.“
Sie wurde von ihrem Musiklehrer für das Stipendium empfohlen.
Besonderheiten: 2015 mit den Eltern aus Aleppo geflohen. Hilft Flüchtlingskindern.
Wobei wir sie begleiten: Auf dem Weg zu einer Karriere in der Pharma-Branche
Wer ich bin
Ich heiße Kinda Hazouri, komme aus Syrien und bin seit 8 Jahren mit meiner Familie in Deutschland. 2015 sind wir vor dem Krieg, in meiner Heimatstadt Aleppo, nach Deutschland geflohen. Von 2016 bis 2021 war ich Schülerin am Stiftischen Humanistischen Gymnasium in Mönchengladbach. Während der ersten zwei Schuljahre hatte ich parallel zu den regulären Hauptfächern auch intensiven DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache). Dies war keine leichte Zeit und sie stellte mich vor viele Herausforderungen. Dank hervorragender und engagierter Lehrkräfte konnte ich so aber die deutsche Sprache in kürzester Zeit gut beherrschen und damit den höchsten Schulabschluss in Deutschland erreichen. Mein Abitur am HUMA legte ich mit einem Notendurchschnitt von 1,4 ab. Nach dem Abitur habe ich ein halbes Jahr gearbeitet. So konnte ich meine Familie finanziell etwas unterstützen und auch etwas Geld für mein Studium sparen. Diese Zeit nutzte ich aber auch, um mich in den Naturwissenschaften zu verbessern und so für das Pharmaziestudium besser vorbereitet zu sein.
Wie der Kontakt zu der Helmar Broich Stiftung zustande kam
Mein früherer Musiklehrer am HUMA stellte für mich den Förderantrag für ein Stipendium bei der Helmar Broich Stiftung. Als sich die Helmar Broich Stiftung danach tatsächlich für ein Vorstellungstermin meldete, war ich sehr glücklich und dankbar für diese Gelegenheit. Am Tag des Vorstellungstermin war ich zwar etwas nervös, aber das Gespräch mit Frau Broich war sehr angenehm und sie waren alle äußerst freundlich. Wir haben uns darüber unterhalten, wie es für mich war, nach Deutschland zu kommen, die Sprache zu lernen und sich in einem völlig fremden Land zu integrieren. Ebenso sprachen wir über meine Pläne und Ziele für die Zukunft. Kurze Zeit später bekam ich die Zusage als Stipendiatin bei der Helmar Broich Stiftung aufgenommen zu werden.
Was die Helmar Broich Stiftung mir bedeutet und wie sie mich unterstützt
Die Stiftung hat für mich eine große Bedeutung, denn sie stellt eine enorme Stütze und Förderung dar, so dass ich meine Ziele und Studienwünsche verfolgen und verwirklichen kann. Insbesondere die Starthilfe am Anfang ist von unbezahlbarem Wert. Die Helmar Broich Stiftung förderte mich bisher in vielerlei Hinsicht. Zum Beispiel auch durch Vermittlung eines Mentors. Diese Vertrauensperson gibt wertvolle Tipps, berät bei wichtigen Entscheidungen und eventuellen Problemen und hat immer ein offenes Ohr für alle meine Anliegen. Zudem unterstütz mich die Stiftung durch Anschaffung technischer Geräte (PC, Tablet) sowie Fachbüchern und bei der Finanzierung von Nachhilfeunterricht in einem schwächeren Fach.
Meine nächsten Ziele
Ich möchte mein Studium erfolgreich abschließen, um später entweder eine eigene Apotheke zu gründen oder um in der Pharmaindustrie zu arbeiten. Ein weiteres Herzensanliegen von mir ist es, jungen Menschen, die noch neu in Deutschland sind, den Weg zu ihren Träumen zu ebnen und sie dahin zu begleiten. Außerdem möchte ich ein Zeichen setzen, dass jeder Mensch einzigartig ist und gut, so wie er ist. Dass wir einander wertschätzen und respektieren, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Religion, Sprache und Kultur.